Südtirol im Glas

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Vom Gewerbegebiet Graf in Landeck sind es 160 Kilometer bis zum Kalterer See. In Südtirol, „wo Norden schon Süden ist“ (www.südtirolwein.com), bezieht Getränke Wille bei fünf ausgewählten Partnerbetrieben Qualitätsweine von ganz besonderem Charakter.

Eine ganz besondere Mischung – una varietà particolare

Wer in Nordtirols Schenken nach landestypischen Weinen fragt, bekommt große Finesse aus den bekannten Weinregionen im Osten Österreichs gereicht. Wein aus Österreich, das sind Grüner Veltliner, Zweigelt oder Blaufränkisch aus Niederösterreich, Burgenland und der Steiermark. Dabei liegt gerade bei uns im Westen Tirols ein anderes Weinbaugebiet geografisch sehr viel näher. Wir reden von Südtirol – keine 100 Kilometer vom Firmengelände Getränke Wille entfernt, be-ginnt hinter dem Reschenpass das südlichste Weinland des Nordens. Es erstreckt sich nach Osten bis hinter Bruneck, im Süden reicht es an Bozen vorbei bis an die Grenze zum Trentino. Italien, gewiss. Aber zugleich ein Stück Tirol und ein Drittel der gemeinsamen Europaregion „Euregio Tirol Südtirol Trentino“. Alpine und mediterrane Witterungen und Bräuche treffen sich dort für eine ganz besondere Mischung, una varietà particolare.

Miteinander verwachsen, Südtirol und der Wein

Seit über 3.000 Jahren werden in Südtirol Reben gezogen, Trauben verschiedenster Sorten mit Hingabe gekeltert, Weine geschwenkt und aus- und eingeschenkt. Erst waren es die Räter, später die Römer, dann Mönche und Adlige. Heute sind es familiengeführte Weinbaubetriebe, freie Winzer und genossenschaftlich organisierte Kellereien, die gemeinsam geschätzte Weinwunder vollbringen. In vino veritas, im Wein liegt die Wahrheit, erkannte so manch einer bereits vor vielen hundert Jahren. Heute sehen wir in Südtirols Rebensäften noch so viel mehr. Kulturgut. Familientradition. Landwirtschaftliches Fingerspitzengefühl gepaart mit Mut zur Innovation. Leidenschaft für Genuss und eine Lebensart, wie sie nur in den sonnigen Dörfern und Städten jenseits des Brenners zu finden ist.

Zwischen Südtirols Weingärten ist es auf den Sonnenterrassen früher im Jahr als anderswo angerichtet. Und Wirte begrüßen ihre Gäste auch dann noch, wenn sich der Sommer in Nordtirol längst verabschiedet hat. Das typisch südtirolerische Törggelen im Herbst erfreut sich weit über die Landesgrenzen hinaus großer Beliebtheit – bei Einheimischen wie Touristen gleichermaßen. Seit eh und je reichen Winzer dafür ihre besten Weine zu regionalen Schmankerln, Speck und Kastanien. Spätestens dann führt den Genießer kein Weg vorbei an lokalen Weinsorten, angeführt von Südtirols Leitsorten, dem Roten Lagrein und dem beliebten weißen Pinot bianco.

Alte Sorten, starke Aromen

Lagrein-Reben wurden ursprünglich im warmen Talkessel um Bozen gezogen. Ihre Trauben bringen würzige Roséweine und tiefdunkle, tanninreiche Rotweine hervor, die gut zu Wild und kräftigen Fleischgerichten passen. In Südtirol beansprucht der Lagrein mit 478 Hektar knapp 9 % der gesamten Weinanbaufläche. 8 % aller angebauten Rotweinreben sind Lagrein, nur sehr selten wird er außerhalb der Region kultiviert. Südtirols zweite charakteristische Rotweinsorte, der Vernatsch, zeigt sich Genießern im Kontrast zum vollmundigen Lagrein hell und leicht, mit einem fruchtig-blumigen Geschmack. Gekühlt wird er gerne zum Aperitif gereicht. Hauptanbaugebiete des Vernatsch sind der Kalterer See, aber auch St. Magdalena bei Bozen oder der Meraner Raum. Mit 12,6 % Anbaufläche ist er der am häufigsten kultivierte Rotwein Südtirols. Dritter im Bunde charakterstarker Südtiroler Rotweine ist der Blauburgunder, auch Pinot noir genannt. Er zeichnet sich durch seine edle Klasse und eine weiche Fülle an Duftnoten nach dunklen Beeren, Nelken und Veilchen aus. Bei den Südtiroler Weißweinen ist der Anteil mit 62 % der gesamten Anbaufläche hoch, die Auswahl großartig. Pinot grigio, Pinot bianco (Weißburgunder), Gewürztraminer und Sauvignon führen den regionalen Reigen an, begleitet von Sorten wie Chardonnay, Goldmuskateller und weiteren. Der Südtirolweinguide 2019/20 des Falstaff listet „in erster Linie“ Weißweine als Spitzenweine auf und spricht von ihnen als „Ausdruck eines neuen Selbstverständnisses” (Falstaff best of). Innerhalb Italiens wird Südtirol als führendes Anbaugebiet für Weißwein gehandelt.

Weinbau per Eccellenza

98,8 % aller Südtiroler Weine stehen unter dem Schutz strenger Anbauregeln und Qualitätskontrollen, dem DOC-Schutz. Moderne, bodenschonende Techniken und eine Reduktion der Ernteerträge nach dem Motto „Qualität vor Quantität“ haben in den letzten Jahren für einen beachtlichen Qualitätsschub im Weinangebot gesorgt. Für den Erfolg einer gesamten Weinregion ziehen alle Beteiligten an einem Strang. Bodenständigkeit, viel Handarbeit in steilen Hanglagen, nachhaltiger Anbau und ein starker Zusammenhalt innerhalb der Winzerzunft sorgen dafür, dass sich das Potenzial facettenreicher Terroirs voll entfalten kann und Südtiroler Wein zu dem wird, was er ist: ausgezeichnet.

 

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